Deutsches Reich: Weimarer Republik (1918-1933).
Verfasst: 09.06.2025, 10:07
Deutsches Reich: Weimarer Republik (1918-1933).
Der Versailler Vertrag (1919) und die Folgen /
Die unbewältigte Niederlage.
Der Vertrag von Versailles war der Friedensvertrag, der nach dem
Ersten Weltkrieg zwischen den alliierten Mächten und Deutschland
abgeschlossen wurde. Er enthielt schwere Bedingungen für Deutsch-
land, darunter Gebietsabtretungen, die Zuerkennung der Kriegs-
schuld und Reparationszahlungen. Diese Bestimmungen führten zu
großer Unzufriedenheit in Deutschland und trugen zu politischen
und wirtschaftlichen Spannungen bei, die später den Zweiten Welt-
krieg mit beeinflußten.
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Der Versailler Vertrag bestimmte 1919 die Abtretung der Provinzen Posen und
Westpreußen an Polen. Durch diesen "Polnischen Korridor" wurde Ostpreußen
von Deutschland abgeschnitten. Die Verbindung mit dem Reich erfolgte mit der
Eisenbahn, wobei Polen nach Artikel 89 des Versailler Vertrages zur Gewährung
von Transitfreiheit verpflichtet war. Die bei Deutschland verbliebenen Gebiete
Westpreußens (Kreis Marienburg, u.a. mit Elbing, Marienburg und Marienwerder)
wurden im Osten an Ostpreußen angegliedert, während der verbliebene west-
liche Teil mit den Resten der Provinz Posen zur preußische Provinz 'Grenzmark
Posen-Westpreußen' vereinigt wurde. Am 10. Januar 1920 mußte der südwest-
liche Teil des Kreises Neidenburg ohne Volksabstimmung an Polen abgetreten
werden, da Polen die vollständige Kontrolle über eine wichtige Eisenbahnlinie
erhalten wollte.
Quelle: http://www.deutsche-schutzgebiete.de/pr ... eussen.htm
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Exkurs: Der Vertrag von Versailles.
Die Pariser Friedenskonferenz nach dem Ersten Weltkrieg dauerte
fast genau ein Jahr. Mit zahlreichen Unterbrechungen fanden die
Gespräche und Verhandlungen vom 18. Januar 1919 bis zum 20.
Januar 1920 statt. Die teilnehmenden Staaten trafen sich jedoch
nur acht Mal gemeinsam auf der Plenarversammlung. Das wichtig-
ste Gremium war der Oberste Rat der Großmächte, der von Januar
bis März 1919 aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und
Japan bestand und danach ohne japanische Beteiligung tagte. Die
schließlich in Versailles, St. Germain und Trianon unterzeichneten
Verträge zwischen Siegern und Besiegten werden im Hinblick auf
die Verhandlungsorte oft als Pariser Vorortverträge bezeichnet.
Beteiligt an der Konferenz waren nur Siegermächte des Ersten
Weltkriegs. Verlierer waren, wenn überhaupt, lediglich als stimm-
lose Zuhörer beziehungsweise Bittsteller zugelassen. An den Er-
gebnissen der Verträge entzündeten sich daher während und nach
der Konferenz starke nationalistische Emotionen in den unterle-
genen Staaten. Nicht als Resultat von Verhandlungen, sondern
als Diktat wurden die Abschlüsse von den Besiegten aufgefaßt.
Die daraus resultierende Forderung nach Änderung oder Aufhe-
bung der Vertragsbestimmungen, nach Revision also, bildete in
den Folgejahren einen entscheidenden Faktor der nationalistisch
aufgeladenen Atmosphäre in Europa.
Als wichtigste Prinzipien der neuen europäischen Ordnung nach
1918 galten in Anlehnung an die berühmten 14 Punkte des ame-
rikanischen Präsidenten Wilson das Selbstbestimmungsrecht und
das System der kollektiven Sicherheit. Von den nach dem Krieg
entstandenen neuen Staaten in Europa unterzeichneten drei
(Tschechoslowakei, Jugoslawien und Polen) die Verträge und
sicherten sich damit die internationale Anerkennung ihrer Unab-
hängigkeit.
Im Falle Österreichs zeigte sich jedoch, daß Fragen der Macht-
politik im Zweifelsfall Vorrang gegenüber schriftlich formulier-
ten Prinzipien besaßen. Gegen den ausdrücklichen Wunsch der
provisorischen Nationalversammlung, als Deutsch-Österreich
Teil Deutschlands zu werden, wurde die Unabhängigkeit Öster-
reichs im Vertrag von St. Germain festgehalten und im Versailler
Vertrag das Anschlußverbot mit Deutschland ausdrücklich bekräf-
tigt. Es ging den Siegermächten darum, Deutschlands Position im
europäischen Mächtesystem zu schwächen. Mit mehr als sechs
Millionen Einwohnern in den abgetretenen Gebieten (Oberschle-
sien, Posen, weite Teile West-Preußens, das Memelgebiet, Nord-
Schleswig, Elsaß-Lothringen und Eupen-Malmedy) verlor Deutsch-
land etwa zehn Prozent seiner Gesamtbevölkerung.
Quelle: K. Erik Franzen 'Die Vertriebenen. Hitlers letzte Opfer'.
Begleitbuch zur dreiteiligen, gleichnamigen Fernsehserie.
Propyläen Verlag. 2. Auflage März 2001.
Der Versailler Vertrag (1919) und die Folgen /
Die unbewältigte Niederlage.
Der Vertrag von Versailles war der Friedensvertrag, der nach dem
Ersten Weltkrieg zwischen den alliierten Mächten und Deutschland
abgeschlossen wurde. Er enthielt schwere Bedingungen für Deutsch-
land, darunter Gebietsabtretungen, die Zuerkennung der Kriegs-
schuld und Reparationszahlungen. Diese Bestimmungen führten zu
großer Unzufriedenheit in Deutschland und trugen zu politischen
und wirtschaftlichen Spannungen bei, die später den Zweiten Welt-
krieg mit beeinflußten.
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Der Versailler Vertrag bestimmte 1919 die Abtretung der Provinzen Posen und
Westpreußen an Polen. Durch diesen "Polnischen Korridor" wurde Ostpreußen
von Deutschland abgeschnitten. Die Verbindung mit dem Reich erfolgte mit der
Eisenbahn, wobei Polen nach Artikel 89 des Versailler Vertrages zur Gewährung
von Transitfreiheit verpflichtet war. Die bei Deutschland verbliebenen Gebiete
Westpreußens (Kreis Marienburg, u.a. mit Elbing, Marienburg und Marienwerder)
wurden im Osten an Ostpreußen angegliedert, während der verbliebene west-
liche Teil mit den Resten der Provinz Posen zur preußische Provinz 'Grenzmark
Posen-Westpreußen' vereinigt wurde. Am 10. Januar 1920 mußte der südwest-
liche Teil des Kreises Neidenburg ohne Volksabstimmung an Polen abgetreten
werden, da Polen die vollständige Kontrolle über eine wichtige Eisenbahnlinie
erhalten wollte.
Quelle: http://www.deutsche-schutzgebiete.de/pr ... eussen.htm
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Exkurs: Der Vertrag von Versailles.
Die Pariser Friedenskonferenz nach dem Ersten Weltkrieg dauerte
fast genau ein Jahr. Mit zahlreichen Unterbrechungen fanden die
Gespräche und Verhandlungen vom 18. Januar 1919 bis zum 20.
Januar 1920 statt. Die teilnehmenden Staaten trafen sich jedoch
nur acht Mal gemeinsam auf der Plenarversammlung. Das wichtig-
ste Gremium war der Oberste Rat der Großmächte, der von Januar
bis März 1919 aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und
Japan bestand und danach ohne japanische Beteiligung tagte. Die
schließlich in Versailles, St. Germain und Trianon unterzeichneten
Verträge zwischen Siegern und Besiegten werden im Hinblick auf
die Verhandlungsorte oft als Pariser Vorortverträge bezeichnet.
Beteiligt an der Konferenz waren nur Siegermächte des Ersten
Weltkriegs. Verlierer waren, wenn überhaupt, lediglich als stimm-
lose Zuhörer beziehungsweise Bittsteller zugelassen. An den Er-
gebnissen der Verträge entzündeten sich daher während und nach
der Konferenz starke nationalistische Emotionen in den unterle-
genen Staaten. Nicht als Resultat von Verhandlungen, sondern
als Diktat wurden die Abschlüsse von den Besiegten aufgefaßt.
Die daraus resultierende Forderung nach Änderung oder Aufhe-
bung der Vertragsbestimmungen, nach Revision also, bildete in
den Folgejahren einen entscheidenden Faktor der nationalistisch
aufgeladenen Atmosphäre in Europa.
Als wichtigste Prinzipien der neuen europäischen Ordnung nach
1918 galten in Anlehnung an die berühmten 14 Punkte des ame-
rikanischen Präsidenten Wilson das Selbstbestimmungsrecht und
das System der kollektiven Sicherheit. Von den nach dem Krieg
entstandenen neuen Staaten in Europa unterzeichneten drei
(Tschechoslowakei, Jugoslawien und Polen) die Verträge und
sicherten sich damit die internationale Anerkennung ihrer Unab-
hängigkeit.
Im Falle Österreichs zeigte sich jedoch, daß Fragen der Macht-
politik im Zweifelsfall Vorrang gegenüber schriftlich formulier-
ten Prinzipien besaßen. Gegen den ausdrücklichen Wunsch der
provisorischen Nationalversammlung, als Deutsch-Österreich
Teil Deutschlands zu werden, wurde die Unabhängigkeit Öster-
reichs im Vertrag von St. Germain festgehalten und im Versailler
Vertrag das Anschlußverbot mit Deutschland ausdrücklich bekräf-
tigt. Es ging den Siegermächten darum, Deutschlands Position im
europäischen Mächtesystem zu schwächen. Mit mehr als sechs
Millionen Einwohnern in den abgetretenen Gebieten (Oberschle-
sien, Posen, weite Teile West-Preußens, das Memelgebiet, Nord-
Schleswig, Elsaß-Lothringen und Eupen-Malmedy) verlor Deutsch-
land etwa zehn Prozent seiner Gesamtbevölkerung.
Quelle: K. Erik Franzen 'Die Vertriebenen. Hitlers letzte Opfer'.
Begleitbuch zur dreiteiligen, gleichnamigen Fernsehserie.
Propyläen Verlag. 2. Auflage März 2001.