Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund.

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-sd-
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Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund.

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Unter dem Eindruck der Verheerungen des Ersten Weltkriegs wurde 1920
der Völkerbund gegründet. Er sollte den Ausbruch eines weiteren Welt-
kriegs verhindern und das Rüstungsgeschehen in Europa kontrollieren.

Seine Satzung war Teil des Versailler Vertrags, doch in Ermangelung eige-
ner Exekutivkräfte, ausgewogener Repräsentativität und wegen des Erfor-
dernisses, viele Beschlüsse nur einstimmig fassen zu können, erwies sich
die Organisation oft als zahnloser Tiger. Den Ausbruch des Zweiten Welt-
kriegs konnte der Völkerbund nicht verhindern
. Die faktische Nachfolge
traten nach dem Krieg die Vereinten Nationen (UNO) an. Der Völkerbund
löste sich 1946 selbst auf.

Deutschland war 1926 in den Völkerbund aufgenommen worden (vgl.
Gesetz über die Verträge von Locarno und den Eintritt Deutschlands
in den Völkerbund vom 28.11.1925 - Reichsgesetzblatt, Teil II, Nr. 52, 1925).
Dieser verwaltete das Saargebiet, die Freie Stadt Danzig, das Memelland,
Oberschlesien sowie die ehemaligen deutschen Kolonien: Kamerun,
Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika, Togo, Deutsch-Neuguinea
und Deutsch-Samoa. Daß man Deutschland in Fragen der militärischen
Rüstung nicht gleichberechtigt behandeln wollte, brandmarkte Adolf
Hitler als Diskriminierung und „bewusste Deklassierung unseres Volkes“.

Am 14. Oktober 1933 erklärte er den Austritt des Deutschen Reichs aus
dem Völkerbund und somit auch aus der Genfer Abrüstungskonferenz.
Dies teilte die deutsche Regierung dem Staatenbund am 19. Oktober
auch formell mit.

Am 12. November 1933 fand zugleich mit den Wahlen zum Reichstag
eine nachträgliche Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands
aus dem Völkerbund statt, die eine Zustimmung von rund 95 Prozent
der Wahlberechtigten erbrachte. Es galt eine zweijährige Kündigungsfrist,
wodurch Deutschland de jure noch bis 1935 Mitglied des Völkerbunds
blieb. Das Personal wurde aus allen Gremien abgezogen. Die gleich-
geschaltete Deutsche Liga für Völkerbund (seit 1933 Deutsche Gesell-
schaft für Völkerbundsfragen) war nicht viel mehr als ein Sprachrohr
der NS-Außenpolitik.

Quelle: Archivgut des Bundes
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