Weimarer Verfassung. Parteien der Weimarer Republik.

Zeitgeschichtlich flankierende Ereignisdaten der Gewerkschaftgeschichte.
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-sd-
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Weimarer Verfassung. Parteien der Weimarer Republik.

Beitrag von -sd- »

Am 11. August 1919 trat die Weimarer Verfassung in Kraft.
Sie war von einer Nationalversammlung beschlossen worden,
die erstmals von Männern und Frauen gewählt worden war und
in Weimar tagte. Wert und Wirkung dieser Verfassung wurden
lange Zeit unterschätzt. Zu sehr stand dieses Grundgesetz
im Schatten der nachfolgenden NS-Diktatur. Erst heute er-
fährt die Weimarer Verfassung mehr Gerechtigkeit und es
zeigt sich, daß vieles von dem, was uns heute selbstver-
ständlich erscheint, erstmals in Weimar verfassungsrechtlich
verankert worden ist.


Quelle: 'Gegen Vergessen - Für Demokratie' / November 2009.

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Die Parteien der Weimarer Republik:
https://www.bundestag.de/blob/190452/13 ... k-data.pdf
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Die Weimarer Republik war weder eine Monarchie noch eine
Diktatur. Genau deswegen hatte sie von Anfang an viele erbit-
terte und zur Gewalt bereite Feinde. Allein in den ersten vier
Jahren kam es zu mehr als 300 politischen Morden. Und in
den letzten Jahren der Republik war die Gewalt alltäglich ge-
worden: Handgreiflichkeiten, Straßenkämpfe, Saalschlachten.
Wer sich - gleichgültig auf welcher Seite - politisch engagierte,
wußte, daß er gefährlich lebte.

Quelle: Thomas Schmid 'Das enthemmte Ich'.
WELT AM SONNTAG-Leitartikel (auszugsweise) am 12. Mai 2024.


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So ging die Weimarer Republik unter.

Albert Blankenfeld, ein Hamburger Gewerkschafter und Sozial-
demokrat, der die Zeit vor 1933 miterlebt und miterlitten hat,
erinnert sich.

Im Januar 1933 wurde Hitler Reichskanzler, im März stimmte die
SPD als einzige Partei gegen das Ermächtigungsgesetz, und im Mai
wurden mit der Besetzung der Gewerkschaftshäuser die Freien
Gewerkschaften zerschlagen. So starb die erste demokratische Re-
publik in Deutschland.

Wie kam Hitler an die Macht ? Albert Blankenfeld, seit 1947 Vor-
sitzender der Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten
in Hamburg blickt zurück: "Die Nazis konnten die Macht ergreifen,
weil sie von der Großindustrie, von Banken, aber auch von Teilen
des Handels und des Handwerks unterstützt wurden
. Den Aus-
schlag für den Untergang der Weimarer Republik gab schließlich
die Massenarbeitslosigkeit, die zuletzt 6 Millionen betrug und
große Teile der Bevölkerung radikalisierten. Aber auch die unheil-
volle Rolle der KPD darf nicht unterschätzt werden. Die Kommu-
nisten haben systematisch dafür gearbeitet, die ihnen verhaßte
demokratische Staatsform zu zerschlagen
- auch wenn sie das
jetzt nicht mehr gerne hören."

Unbequeme Wahrheiten. "Die KPD wollte die Weimarer Republik
zerstören. Das war ihr klares Ziel. Deshalb sah sie nicht in den
Nazis, die diese Republik ebenfalls kaputtmachen wollten, ihre
Hauptfeinde, sondern in den Sozialdemokraten, die die entschie-
densten Verfechter Weimars waren. Josef Stalin gab den deut-
schen Kommunisten die Devise, den 'Hauptstoß' ihres Kampfes
gegen die Sozialdemokratie zu führen", erinnert sich Blankenfeld.

Etwa zur gleichen Zeit hat Albert Blankenfeld beim Aufbau des
Reichsbanners, des Wehrverbands zur Verteidigung der Weimarer
Republik, mitgeholfen.

"Auch die Gründung der Revolutionären Gewerkschaftsopposition
(RGO), einer kommunistischen Sondergewerkschaft, war mit dem
Ziel erfolgt, die Freien Gewerkschaften zu spalten. Das sind histo-
rische Fehler gewesen, die von den Kommunisten nicht abgestrit-
ten werden können."

Quelle: Aus einigkeit 4/1983 (Auszugsweise.)
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