Hauptgründe für das Scheitern der Weimarer Republik.

Zeitgeschichtlich flankierende Ereignisdaten der Gewerkschaftgeschichte.
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-sd-
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Hauptgründe für das Scheitern der Weimarer Republik.

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Das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933, auch bekannt als "Gesetz
zur Behebung der Not von Volk und Reich", war ein zentraler Schritt zur
Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland. Es hob
die Gewaltenteilung auf und ermöglichte es der Reichsregierung, ohne
Zustimmung von Reichstag und Reichsrat sowie ohne Gegenzeichnung
des Reichspräsidenten Gesetze zu erlassen.

Hintergrund:

Nach dem Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 nutzten die National-
sozialisten die entstandene Notlage, um ihre Macht auszubauen. Sie
nutzten diese Situation, um das Ermächtigungsgesetz durchzusetzen,
das ihnen die volle Gesetzgebungsgewalt übertrug.

Die Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933 setzte wichtige
Grundrechte, wie die Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit
außer Kraft.

Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) wurde durch die Ver-
ordnung und später durch das Verbot ihrer Partei mundtot gemacht.

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Die Weimarer Republik scheiterte, weil sie von Anfang an mit zahlreichen
Problemen zu kämpfen hatte und von vielen Seiten bekämpft wurde.
Wirtschaftliche Krisen, politische Instabilität und das Erstarken extremisti-
scher Parteien, insbesondere der Nationalsozialisten, führten letztendlich
zu ihrem Untergang. Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am
30. Januar 1933 markierte das Ende der Weimarer Republik und den
Beginn der NS-Diktatur.

Die Hauptgründe für das Scheitern der Weimarer Republik:

Wirtschaftliche Probleme:
Die junge Republik hatte mit den Folgen des Ersten Weltkriegs, Repara-
tionszahlungen und der Hyperinflation von 1923 zu kämpfen, was zu
großer Armut und Verzweiflung in der Bevölkerung führte.

Politische Instabilität:
Die Weimarer Republik war von häufigen Regierungswechseln und po-
litischen Streitigkeiten geprägt. Die Verfassung bot zwar eine solide
Grundlage, doch die fehlende politische Kultur und das Erstarken ex-
tremistischer Kräfte machten eine stabile Regierung schwer.

Der Aufstieg der NSDAP:
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) unter
Adolf Hitler gewann immer mehr an Einfluß. Sie nutzte die wirtschaft-
liche Not und die politische Unzufriedenheit, um eine Massenbewe-
gung aufzubauen und die Demokratie zu untergraben.

Schwächen der Verfassung:
Die Weimarer Verfassung enthielt einige Schwächen, wie den Artikel
48, der dem Reichspräsidenten im Notfall weitreichende Vollmachten
einräumte. Dies wurde von Hindenburg genutzt, um immer wieder
Notverordnungen zu erlassen und das Parlament zu umgehen.

Antidemokratische Kräfte:
Viele Gruppen in Deutschland, darunter Teile der Reichswehr, der
Justiz und konservative Politiker, standen der Demokratie ableh-
nend gegenüber und trugen aktiv zu ihrem Scheitern bei.

Die Weltwirtschaftskrise:
Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 verschärfte die wirtschaftliche Not-
lage in Deutschland erheblich und führte zu einer weiteren Radikali-
sierung der Bevölkerung.

Die Dolchstoßlegende:
Die Legende, daß die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg nicht
durch militärische Niederlage, sondern durch einen Verrat im Inne-
ren verloren habe, wurde von rechtsgerichteten Kräften verbreitet
und trug zur Destabilisierung der Republik bei.

Die Kombination aus wirtschaftlicher Not, politischer Instabilität
und dem Erstarken extremistischer Kräfte führte schließlich dazu,
daß die Weimarer Republik keine Chance hatte, sich zu etablieren,
und von den Nationalsozialisten gewaltsam beseitigt wurde.


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