Christian Fette, Nachfolger des ersten DGB-Chefs Hans Böckler.

Kriegsrecht der Besatzungsmächte behinderten politische Arbeit.
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-sd-
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Christian Fette, Nachfolger des ersten DGB-Chefs Hans Böckler.

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Christian Fette, 1895-1971.

Der einstige Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Christian
Fette, und Nachfolger des ersten DGB-Chefs Hans Böckler, ist am Dienstag-
nachmittag, 26. Oktober 1971, in Benrath-Much im Siegkreis im Alter von
76 Jahren gestorben. Wie aus der Familie verlautet, litt der seit 1913 der
Gewerkschaftsbewegung angehörende gelernte Schriftsetzer in den ver-
gangenen Jahren an einer schweren Krankheit.

Der am 1. Februar 1895 in Bremen geborene Fette - nach 1933 mehrfach
inhaftiert - war 1947 zum ersten Voritzenden der Industrie-Gewerkschaft
Druck und Papier gewählt worden, bevor er 1951 die DGB-Leitung über-
nahm. 1952 löste ihn Walter Freitag ab. Fette trat nach sechsjähriger Tä-
tigkeit beim gewerkschaftseigenen Wohnungsunternehmen 'Neue Heimat'
im Jahre 1958 in den Ruhestand.

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Christian Fette, geboren am 1. Februar 1895 in Bremen, absolviert nach
dem Besuch der Volksschule eine Buchdruckerlehre. Nach erfolgreichem
Abschluß geht er auf Wanderschaft bis er 1914 zum Heer einberufen wird.
Nach dem Krieg engagiert er sich in der Sozialistischen Arbeiterjugend
in Bremen und im Verband Deutscher Buchdrucker.

Nach der Zerschlagung der Gewerkschaften im Jahr 1933 ist er zunächst
arbeitslos, wird mehrfach verhaftet und unter Polizeiaufsicht gestellt, bis
er schließlich eine Stelle als Maschinensetzer bei der 'Kölnischen Zeitung'
findet.

Sein politischer Werdegang:

1913: Eintritt in den Verband der Deutschen Buchdrucker und in die SPD.

1920: Vorsitzender des Deutschen Buchdruckerverbandes im Bezirk Bremen.

1924: Vorsitzender des Deutschen Buchdruckerverbandes im Bezirk Duisburg.

1931: Stellvertretender Gauvorsteher des Buchdruckerverbandes
im Rheinland und in Westfalen mit Sitz in Köln.

1945: Mitarbeit am Aufbau der Gewerkschaft Graphisches Gewerbe
und Papierverarbeitung in Köln und Nordrhein-Westfalen.

1946: Mitglied der zonalen Leitung dieser Gewerkschaft.

1948: Vorsitzender der Gewerkschaft Druck und Papier und Mitglied im
Vorstand der Internationalen Graphischen Föderation.

1951: Wahl zum Vorsitzender des DGB als Nachfolger für den verstorbenen
Hans Böckler. Zum Sündenbock für die gescheiterte Strategie der Gewerk-
schaften in der Auseinandersetzung um das Betriebsverfassungsgesetz
gemacht, hat er dieses Amt nur bis zum 17. Oktober 1952 inne.

1953 bis 1958: Mitarbeiter der Pressestelle der Neuen Heimat in Hamburg.

Er starb am 26. Oktober 1971.
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