Als am 1. Mai 1890 in deutschen Städten erstmals Arbeiter
zu Mai-Kundgebungen auf die Straße gingen, wollten die
Demonstranten vor allem einen wirksamen Arbeitsschutz
und den Acht-Stunden-Tag durchsetzen.
Die Frage, warum die Arbeiterführer ausgerechnet auf den
ersten Tag im Mai verfielen, führt in die USA. Am 1. Mai 1886
hatte in den Vereinigten Staaten ein mehrtägiger General-
streik für die Einführung des Acht-Stunden-Tags begonnen.
In Paris tagte dann im Juli 1889 ein internationaler Arbeiter-
kongreß, der den 1. Mai 1890 als "Tag für eine große inter-
nationale Manifestation" der Arbeiterklasse festlegte.
In Deutschland gab es durch die Spaltung der Arbeiterbewe-
gung in Sozialdemokraten und Kommunisten ab 1919 konku-
rierende Mai-Feiern beider Lager.
Die Nazis nutzten nach ihrer Machtergreifung 1933 den Tag
der Arbeiter als Instrument zur Zerschlagung der Arbeiter-
bewegung. Zwar erklärte das NS-Regime den 1. Mai per Ge-
setz vom 1. April 1933 zum "Feiertag der nationalen Arbeit".
Doch schon einen Tag später besetzten SA und SS schlagartig
alle Gebäude der freien Gewerkschaften.
Nach der deutschen Teilung wurde der 1. Mai in Ost und
West unterschiedlich gefeiert: Die von Militärparaden be-
gleiteten Mai-Feiern in der DDR standen stets im Zeichen
des sozialistischen Aufbaus; in Westdeutschland rückte der
am 13. Oktober 1949 gegründete DGB Forderungen nach
Mitbestimmung, Fünf-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich
und Lohnfortzahlung bei Krankheit in den Mittelpunkt.
Quelle:
HAMBURGER ABENDBLATT, Im Gespräch 'Tag der Arbeit',
Freitag, 30. April / Sonnabend, 1. Mai 1999
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Nach ihrer Machtübernahme 1933 hatten die Nationalsozialisten unter den
vielfach sozialdemokratisch und kommunistisch orientierten Arbeitern
weit weniger Anhänger, als dies in anderen Berufsgruppen der Fall war.
Ein vorrangiges Ziel der NS-Führung war daher die Einbindung der Arbeiter
in das neue Regime sowie die politische Entmachtung der Gewerkschaften,
in denen sie einen "Hort der jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung"
sahen. Um unter Arbeitern Sympathien für den Nationalsozialismus zu
fördern, erklärte das NS-Regime den 1. Mai als "Tag der nationalen Arbeit"
zum gesetzlichen Staatsfeiertag bei voller Lohnfortzahlung. Damit gingen
sie scheinbar auf eine alte Forderung der internationalen Arbeiterbewegung
ein.
Quelle: Lemo / Lebendiges Museum Online. Zeitstrahl NS-Regime.
Die Nazis erklärten den 1. Mai 1933 im gesamten Reich zum gesetzlichen
Feiertag, zum "Ehrentag der Nationalen Arbeit". Der seit 1889/90 beste-
hende internationale Kampftag der Werktätigen wurde von den Nazis zum
'Nationalen Feiertag des Deutschen Volkes' verfälscht.
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Tag der Arbeit.
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