Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband (DHV).
Verfasst: 23.06.2025, 11:34
-----------------------------------------------------------------------------------------------
Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband (DHV).
Am 02.09.1893 wurde in Hamburg der Deutsche Handlungsgehilfenverband
gegründet. Ab dem 01.12.1895 trug er den Namen Deutschnationaler Hand-
lungsgehilfenverband. Die Verbandsbildung erfolgte im politisch bewußten
Gegensatz zur Sozialdemokratie. Der DHV war stark antisemitisch geprägt.
1904 wurde eine Jugendabteilung gebildet und 1909 ein Jugendwanderbund
im DHV gegründet: Fahrende Gesellen, Bund für deutsches Wandern und
Leben im DHV. Damit erlangte der DHV bedeutenden Einfluß auf die deut-
sche Jugendbewegung. Seit 1919 gehörte der DHV zum Gesamtverband
deutscher Angestelltengewerkschaften (Gedag). Die Mitgliedschaft war in
Orts- und Fachgruppen erfaßt. Gleichartige Fachgruppen bildeten auf der
zentralen Ebene Reichsfachgruppen, z. B.: Großhandel, Eisen- und Metall-
industrie, Einzelhandel, Banken, Chemische Industrie, Versicherungen. Die
Geschäftsreisenden waren im 'Bund reisender Kaufleute im DHV' organisiert.
1929 bestanden 42 Reichsfachgruppen. An der Spitze des DHV stand der
Verbandsvorsitzende, der mit zehn weiteren berufsamtlich im Verband täti-
gen Mitarbeitern die Verwaltung bildete. Zur Überwachung der Geschäfts-
führung wurde der Verwaltung ein Aufsichtsrat (ständige Vertretung der
Mitgliedschaft) zur Seite gestellt. Das Verbandsgebiet umfaßte 15 Gaue,
die sich in Kreise und diese wiederum in Ortsgruppen gliederten. Die Orts-
gruppen unterteilten sich in Zweigvereine und Fachgruppen analog der
Reichsebene.
Der DHV entwickelte sich zur reichsweit größten Ange‧stelltengewerkschaft
mit rund 500.000 Mitgliedern im Jahre 1933; organisierte im März 1919 den
ersten großen Angestelltenstreik; mit der "Gleichschaltung" der Gewerk-
schaften Anfang Mai 1933 übernahm das von Robert Ley gebildete Aktions-
komitee zum Schutze der deutschen Arbeit die Geschäfte; am 1. Juli 1933
waren alle Angestelltenorganisationen in der Deutschen Arbeitsfront ein-
gegliedert. Vorsitzende waren Johannes Irwahn (1893-1896), Wilhelm
Schack (1896-1909), Hans Bechly (1910-1933) und Max Habermann (1933).
Sitz ab 1893: Hamburg
Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband (DHV).
Am 02.09.1893 wurde in Hamburg der Deutsche Handlungsgehilfenverband
gegründet. Ab dem 01.12.1895 trug er den Namen Deutschnationaler Hand-
lungsgehilfenverband. Die Verbandsbildung erfolgte im politisch bewußten
Gegensatz zur Sozialdemokratie. Der DHV war stark antisemitisch geprägt.
1904 wurde eine Jugendabteilung gebildet und 1909 ein Jugendwanderbund
im DHV gegründet: Fahrende Gesellen, Bund für deutsches Wandern und
Leben im DHV. Damit erlangte der DHV bedeutenden Einfluß auf die deut-
sche Jugendbewegung. Seit 1919 gehörte der DHV zum Gesamtverband
deutscher Angestelltengewerkschaften (Gedag). Die Mitgliedschaft war in
Orts- und Fachgruppen erfaßt. Gleichartige Fachgruppen bildeten auf der
zentralen Ebene Reichsfachgruppen, z. B.: Großhandel, Eisen- und Metall-
industrie, Einzelhandel, Banken, Chemische Industrie, Versicherungen. Die
Geschäftsreisenden waren im 'Bund reisender Kaufleute im DHV' organisiert.
1929 bestanden 42 Reichsfachgruppen. An der Spitze des DHV stand der
Verbandsvorsitzende, der mit zehn weiteren berufsamtlich im Verband täti-
gen Mitarbeitern die Verwaltung bildete. Zur Überwachung der Geschäfts-
führung wurde der Verwaltung ein Aufsichtsrat (ständige Vertretung der
Mitgliedschaft) zur Seite gestellt. Das Verbandsgebiet umfaßte 15 Gaue,
die sich in Kreise und diese wiederum in Ortsgruppen gliederten. Die Orts-
gruppen unterteilten sich in Zweigvereine und Fachgruppen analog der
Reichsebene.
Der DHV entwickelte sich zur reichsweit größten Ange‧stelltengewerkschaft
mit rund 500.000 Mitgliedern im Jahre 1933; organisierte im März 1919 den
ersten großen Angestelltenstreik; mit der "Gleichschaltung" der Gewerk-
schaften Anfang Mai 1933 übernahm das von Robert Ley gebildete Aktions-
komitee zum Schutze der deutschen Arbeit die Geschäfte; am 1. Juli 1933
waren alle Angestelltenorganisationen in der Deutschen Arbeitsfront ein-
gegliedert. Vorsitzende waren Johannes Irwahn (1893-1896), Wilhelm
Schack (1896-1909), Hans Bechly (1910-1933) und Max Habermann (1933).
Sitz ab 1893: Hamburg