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Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestellten-Heimstätten.

Verfasst: 23.06.2025, 11:07
von -sd-
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Die 'Gagfah'. Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestellten-Heimstätten.

Hauptverwaltung: Berlin W 35, Tiergartenstraße 26a.
Geschäftsstellen in Breslau, Sadowastraße 69.
Chemnitz, Ulbrichtstraße 13.
Danzig-Langfuhr, Katanienweg 13.
Essen a. d. Ruhr, Deutschlandhaus, Lindenstraße.
Frankfurt a. M.,Eschersheimer Landstraße 378.
Hamburg, Pilatuspool 4.
München, Maximilianstraße 44.

Gründung 1918 auf Anregung des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbands
(DHV) und mit Unterstützung der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte (RfA).
Der DHV war durch Besitz von über 75 v. H. des Aktienkapitals maßgebend beteiligt.

Aufgabe: Die Errichtung von Heimstätten und Mietwohnungen für Angestellte. Die
ersteren werden zu günstigen Bedingungen den Erwerbern als Eigentum aufgelas-
sen. Die Mietwohnungen werden vermietet. In fast allen größeren, mittleren und
vielen Kleinstädten hat die gemeinnützige Baugesellschaft bereits Wohnungsbauten
bzw. Siedlungen errichtet. 1931 waren 7.304 Wohnungen im Bau.

Quelle: Handbuch für Betriebsvertrauensmänner des DHV.
Herausgegeben vom Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband.
Abteilung Betriebsdienst und Wahlen. Hamburg 36. 1932.


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Die 'Gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellten-Heimstätten' (Gagfah)
wurde im Oktober 1918 von 27 Angestelltenverbänden zum Zweck der Wohnraum-
versorgung für gesetzlich versicherte Angestellte in Berlin als gemeinnützige Ge-
sellschaft gegründet. Gemessen an der Kapitalbeteiligung hielt der Deutschnatio-
nale Handlungsgehilfen-Verband zum Zeitpunkt der Gründung die höchsten Anteile.

Nach der Machtübernahme des NS-Regimes (1933) und dem Verbot der Gewerk-
schaften ging die Gagfah in den Besitz der Deutschen Arbeitsfront (DAF) über.
Sie verkaufte die Gesellschaft Mitte der 1930er Jahre an die Reichsversicherungs-
anstalt für Angestellte. Nach dem Krieg scheiterten alle Versuche der Angestellten-
gewerkschaften, im Zuge der Restitution von beschlagnahmten Gewerkschafts-
vermögen die Gesellschaft zurückzuerhalten. In der Rechtsnachfolge wurde die
Gagfah von der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) übernommen.

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Der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband (DHV) war eine Angestellten-
gewerkschaft die von 1893 bis 1933 mit völkischen, antisemitischen, ökonomischen
und sozialpolitischen Interessen bestand.