Ernst Lemmer * 28. 04. 1898 in Remscheid; † 18. 08. 1970 in West-Berlin..
Verfasst: 12.06.2025, 16:50
Ernst Lemmer
* 28. April 1898 in Remscheid; † 18. August 1970 in West-Berlin.
Mit Ernst Lemmer verlor die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft
eines ihrer prominentesten Mitglieder. Schon frühzeitig geriet der
gebürtige Remscheider, der Berliner wurde, in den Sog der Politik.
1924 war Ernst Lemmer das jüngste Mitglied des Deutschen Reichs-
tags. *) Dabei konnte er zu dieser Zeit bereits auf eine zweijährige
Erfahrung zurückblicken, die er als Generalsekretär in gewerk-
schaftlichen Diensten sammelte. Von April 1922 bis zur Zerschla-
gung der Gewerkschaften im Mai 1933 war Ernst Lemmer General-
sekretär des Gewerkschaftsrings deutscher Arbeiter-, Angestellten-
und Beamtenverbände, des Dachverbands der liberalen Hirsch-
Dunckerschen Gewerkvereine.
Als nach dem Zusammenbruch des Hitler-Reichs der 'Vorbereitende
Gewerkschaftsausschuß für Groß-Berlin' am 15. Juni 1945 in Berlin
zusammentrat, war Ernst Lemmer unter den Gründungsmitgliedern.
Die Rückbesinnung auf Fehler in der Politik während der Weimarer
Zeit weckten in ihm wie auch bei vielen anderen Gewerkschaftern
die Bereitschaft, eine interzonale gewerkschaftliche Organisation
aufzubauen. Die innergewerkschaftliche Auseinandersetzung im
FDGB, die in West-Berlin zur Gründung der UGO (Unabhängige
Gewerkschafts-Opposition) führte, zwang auch Ernst Lemmer in die
Gegnerschaft zu den Kommunisten und zu der sowjetischen Militär-
Administration in Deutschland.
In seiner Wahlheimat Berlin erreichte Ernst Lemmer eine Popularität,
die vielleicht nur mit seinem menschlichen und persönlichen Stil
zu erklären ist. So war er mehr Freund und Berater als Kollege.
Die DAG trauert um einen Mann, der sein Leben lang bereit war, für
das Los der Arbeitnehmer und die soziale Gerechtigkeit der Ange-
stellten zu streiten.
*) Von Dezember 1924 bis November 1932 und März bis Juli 1933 war
Ernst Lemmer Reichstagsabgeordneter. Am 23. März 1933 stimmte er
zusammen mit den vier anderen Reichstagsabgeordneten der Deut-
schen Staatspartei (Hermann Dietrich, Theodor Heuss, Heinrich
Landahl und Reinhold Maier) für das sogenannte Ermächtigungsgesetz.
* 28. April 1898 in Remscheid; † 18. August 1970 in West-Berlin.
Mit Ernst Lemmer verlor die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft
eines ihrer prominentesten Mitglieder. Schon frühzeitig geriet der
gebürtige Remscheider, der Berliner wurde, in den Sog der Politik.
1924 war Ernst Lemmer das jüngste Mitglied des Deutschen Reichs-
tags. *) Dabei konnte er zu dieser Zeit bereits auf eine zweijährige
Erfahrung zurückblicken, die er als Generalsekretär in gewerk-
schaftlichen Diensten sammelte. Von April 1922 bis zur Zerschla-
gung der Gewerkschaften im Mai 1933 war Ernst Lemmer General-
sekretär des Gewerkschaftsrings deutscher Arbeiter-, Angestellten-
und Beamtenverbände, des Dachverbands der liberalen Hirsch-
Dunckerschen Gewerkvereine.
Als nach dem Zusammenbruch des Hitler-Reichs der 'Vorbereitende
Gewerkschaftsausschuß für Groß-Berlin' am 15. Juni 1945 in Berlin
zusammentrat, war Ernst Lemmer unter den Gründungsmitgliedern.
Die Rückbesinnung auf Fehler in der Politik während der Weimarer
Zeit weckten in ihm wie auch bei vielen anderen Gewerkschaftern
die Bereitschaft, eine interzonale gewerkschaftliche Organisation
aufzubauen. Die innergewerkschaftliche Auseinandersetzung im
FDGB, die in West-Berlin zur Gründung der UGO (Unabhängige
Gewerkschafts-Opposition) führte, zwang auch Ernst Lemmer in die
Gegnerschaft zu den Kommunisten und zu der sowjetischen Militär-
Administration in Deutschland.
In seiner Wahlheimat Berlin erreichte Ernst Lemmer eine Popularität,
die vielleicht nur mit seinem menschlichen und persönlichen Stil
zu erklären ist. So war er mehr Freund und Berater als Kollege.
Die DAG trauert um einen Mann, der sein Leben lang bereit war, für
das Los der Arbeitnehmer und die soziale Gerechtigkeit der Ange-
stellten zu streiten.
*) Von Dezember 1924 bis November 1932 und März bis Juli 1933 war
Ernst Lemmer Reichstagsabgeordneter. Am 23. März 1933 stimmte er
zusammen mit den vier anderen Reichstagsabgeordneten der Deut-
schen Staatspartei (Hermann Dietrich, Theodor Heuss, Heinrich
Landahl und Reinhold Maier) für das sogenannte Ermächtigungsgesetz.