----------------------------------------------------------------------------------
Niederlage der demokratischen Kräfte der Weimarer Republik.
Auf die großen, schwierigen Aufgaben, vor die das Kriegsende
1918 und die Probleme der Republik die Arbeiterbewegung
stellten, waren die Gewerkschaften denkbar schlecht vorbe-
reitet. Dazu kam die Uneinigkeit der Gewerkschaften, die ja
Richtungsgewerkschaften waren - bis hin zu dem gar nicht un-
bedeutenden Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband.
Aber selbst die freien Gewerkschaften (in denen überdies
Arbeiter, Angestellte und Beamte getrennt organisiert waren)
hatten kein zukunftsweisendes gesellschaftspolitisches Kon-
zept - im Grunde wollten sie so weiteroperieren wie im wilhel-
mischen Deutschland, in dem sie sehr beachtliche sozialpoli-
tische Errungenschaften erreicht hatten. Allzu bald zeigte sich
aber die innere Schwäche der jungen Republik, die sich auch
auf keine historische Tradition stützen konnte und das Ergeb-
nis einer militärischen Niederlage, nicht eines revolutionären
Aufschwungs war.
Im März 1920, also kaum mehr als ein Jahr nach dem ruhm-
losen Ende der Monarchie, marschierten bei Nacht und Nebel
unter schwarzweißroten Fahnen die Truppen der Gegenrevo-
lution in Berlin ein. Die Reichsregierung war machtlos:
Vor den Putschisten Kapp, Lüttwitz, Ehrhardt flüchteten sie,
zusammen mit dem Reichspräsidenten Ebert. Aber in der
Stunde der größten Gefahr erhoben sich die Arbeiter, Ange-
stellten und Beamten ohne Unterschied der Parteien gegen
die verhaßten Freikorps.
Carl Legien, der Führer der freien Gewerkschaften, erkannte
die Forderung der Stunde: Er wollte an die Stelle der bürger-
lich-sozialdemokratischen Koalitätsregierung, die so kläglich
versagt hatte, eine Arbeiterregierung setzen, die von SPD
und USPD, den freien und den christlichen Gewerkschaften
gestützt werden sollte. Aber es kam nicht dazu: nur in der
Abwehr, nicht im Neuaufbau hat sich die republikanische
Mehrheit bewährt.
Warum haben die Gewerkschaften zwischen 1920 und 1933
nicht die Kraft gefunden, die ihr doch nach der Zahl ihrer
Mitglieder zugekommen wäre ?
Nur wenige erkannten die Gefahren einer Diktatur der NSDAP
rechtzeitig. Am 2. Mai 1933 wurden in ganz Deutschland die
Gewerkschaftshäuser durch die SA besetzt, die Gewerkschafts-
vermögen beschlagnahmt und die Führungsspitze in "Schutz-
haft" genommen. Um so bemerkenswerter ist es, daß sich
sofort nach der Machtergreifung Hitlers tausende sozialdemo-
kratischer, kommunistischer und christlicher Gewerkschaftler
in Stadt und Land zum illegalen Widerstand entschlossen.
Quelle: Walter Fabian in dem mehrseitigen Artikel
'Warum kapitulierten die Gewerkschaften ?' in der Mitglieder-
zeitschrift druck + papier, 8/1983, auszugsweise.
----------------------------------------------------------------------------------
Niederlage der demokratischen Kräfte der Weimarer Republik.
Zeitgeschichtlich flankierende Ereignisdaten der Gewerkschaftgeschichte.
Zurück zu „Flankierende Ereignisdaten der Gewerkschaftgeschichte“
Gehe zu
- Aktuelles von Gestern
- ↳ Bilder vergangener Tage
- ↳ Das DAG-Haus in Hamburg
- ↳ Der DAG-Fernsehpreis
- Geschichte der gewerkschaftlichen Angestelltenbewegung
- ↳ Die Anfänge der Angestelltenbewegung
- ↳ Soziale Fragen des Handlungsgehilfenstands
- ↳ Bismarck und die Sozialdemokratie
- ↳ Konzentration der Angestelltenbewegung in den Jahren 1919-1933
- ↳ Revolutionszeit-Dokumente und Informationen.
- ↳ Das Jahr 1933
- ↳ Die Situation 1945
- ↳ Demokratischer Neuanfang ab 1945 / Gewerkschaften im Wiederaufbau
- ↳ Gründung der DAG
- ↳ Die Gewerkschaftstage / Bundeskongresse der DAG
- ↳ Zum Verhältnis DAG - DGB
- ↳ Zeittafel zur gewerkschaftlichen Nachkriegsgeschichte
- ↳ Regionalgeschichte
- ↳ Selbsthilfeeinrichtungen der Angestellten
- ↳ Die Gewerkschaft der Privatangestellten in Österreich
- ↳ Die DAG und die politischen Parteien
- HERKUNFT UND PRÄGUNG
- ↳ DAG-Verschmelzung mit ver.di-Beitrittsgewerkschaften.
- Was die Mächtigen nicht hören wollen
- ↳ ver.di versilbert Jugendbildungsstätten.
- Zeitereignisse
- ↳ Flankierende Ereignisdaten der Gewerkschaftgeschichte
- ↳ Beendigung des Besatzungsregims.
- ↳ Parteien und Parlamentarier
- ↳ Sozialgesetzgebung in Deutschland
- ↳ Sozialwahlen
- ↳ Der Tod des Benno Ohnesorg
- ↳ Im Geiste guter Nachbarschaft
- ↳ 25 Jahre Deutsch-Polnisches Jugendwerk.
- ↳ Lebenshaltungskosten
- ↳ Kurzinformationen zum FDGB.
- ↳ Historische Meilensteine.
- ↳ Einführung des Achtstundentags.
- ↳ Wehrdienst
- STREIKRECHT
- ↳ Ein Betrieb - eine tarifführende Gewerkschaft ?
- Vorgängerorganisationen der DAG
- ↳ Die Werkmeister-Kollegen
- Industriegewerkschaften / Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
- ↳ Industriegewerkschaften
- Der 1. Mai - Weltfeiertag der Arbeit
- ↳ Aufrufe
- ↳ Mai-Kundgebungen
- TRAUER UND GEDENKEN / NACHRUFE UND WÜRDIGUNGEN
- ↳ Wegbereiter der Demokratie
- ↳ Herausragende DAG-Bundesvorstandsmitglieder
- ↳ Hamburger Gewerkschafterinnen
- ↳ Ausgezeichnet mit der DAG-Ehrennadel
- ↳ In Dankbarkeit und Anerkennung / Vergangen, aber nicht vergessen
- ↳ Verstorbene DAG-Kolleginnen und -Kollegen.
- ↳ 2016 verstorbene Kolleginnen und Kollegen
- ↳ 2017 verstorbene Kolleginnen und Kollegen
- ↳ 2018 verstorbene Kolleginnen und Kollegen
- ↳ 2019 verstorbene Kolleginnen und Kollegen
- ↳ 2020 verstorbene Kolleginnen und Kollegen
- DAG-Berufs- und Fachgruppen
- ↳ Berufsgruppe Schiffahrt in der DAG
- ↳ Der AIN (Arbeitskreis 'Ingenieure und Naturwissenschaftler') in der DAG
- ↳ Bundesberufsgruppe'Kunst und Medien' in der DAG
- ↳ DAG-Fachgruppe Bundesliga
- Angestelltengewerkschaftliche Frauenbewegung
- ↳ Frauen in der DAG
- ↳ Frauen in Vorgängerorganisationen der DAG.
- PROGRAMMATISCHE DAG-PRIORITÄTEN
- ↳ Schwerpunkte der DAG-Politik
- ↳ DAG - notwendiger denn je !
- Literatur zur Angestelltenbewegung
- ↳ Titel-Sammlung
- ↳ Was Sie wissen sollten ...
- ↳ DAG-Vorgängerorganisationen und Berufsverbände bis 1934.
- ↳ Angestelltenorganisationen und Einheitsgewerkschaften 1945-1955.
- ↳ Ausleihmöglichkeiten
- Gewerkschaftliche Periodika (u.a. Zeitschriften)
- ↳ Gewerkschaftliche Zeitschriften
- Wie war das damals eigentlich ... ?
- ↳ Die Angestellten-Gewerkschaftsjugend / DAG-Jugend
- ↳ Ortsjugendgruppen
- ↳ Freundschaft DAG-Jugend Uelzen / Berlin-Tiergarten
- ↳ Landesjugendtreffen und Landesjugendkonferenzen
- ↳ Bundesjugendkonferenzen
- ↳ Erinnerungen an Bundesjugendtreffen.
- ↳ Erinnerungen an den Berufswettkampf
- ↳ Scheinfirmen
- ↳ DAG-Jugendheime
- ↳ DAG-Jugendpost
- Meine Jahre der DAG-Zugehörigkeit
- ↳ ... in Hamburg
- ↳ ... in Niedersachsen / Bremen
- ↳ ... in Nordrhein-Westfalen
- ↳ ... in Schleswig-Holstein
- ↳ ... in Württemberg-Baden
- Traditionstreffen
- ↳ Gesucht wird...
- ↳ Erwähnenswertes.
- ↳ Traditionstreffen
- GELD & MACHT / MACHT & PROFIT
- ↳ Menschheitsfragen gegen den Zeitgeist / Aktuelle Brot & Butter-Themen / Warum-Fragen.
- ↳ Josef Reding
- ↳ Josef Reding
- DENK' ICH AN DEUTSCHLAND ... GEDANKEN ZUR ZEIT
- ↳ Gegen Fremdenhaß und Rechte Gewalt.
- ↳ Warte nicht auf bessre Zeiten !
- ↳ Peter Krämer, ein besonderer Hamburger Reeder.
- ↳ Hey Boß ! Ich brauch mehr Geld !
- ↳ Heinrich Zille's Miljöh.
- ↳ Zum 100jährigen
- ↳ Zur Lage der arbeitslosen Jugend.
- ↳ Sortreporterin Sabine Töpperwin hört auf.
- Zu guter Letzt
- ↳ WHO IS WHO?
- ↳ Auch das noch! Alles, was Recht ist.
- ↳ Mein 'Wechselrahmen'-Archiv
- ↳ Lebenshaltungskosten
- ↳ Arbeitsbedingungen