Gleichgültig gegenüber den Ostdeutschen !

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Gleichgültig gegenüber den Ostdeutschen !

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"Gleichgültig gegenüber den Ostdeutschen !"
Schweizer Blatt kritisiert die Westdeutschen.

Mit der heutigen Einstellung mancher Westdeutscher zum deutschen Wehr-
gedanken und zu anderen großen Schicksalsproblemen des deutschen Volkes
befaßt sich die schweizerische Zeitung 'Luzerner Neueste Nachrichten' in
einem längeren Artikel. Sie betont einleitend, daß die Abneigung mancher
Deutscher gegenüber dem Wehrdienst, der doch allen Schweizern selbst
verständlich ist, in gewisser Weise aus dem Verhalten der Siegermächte
nach 1945 erklärt werden könne. Es sei eben ein erheblicher Widerspruch
zwischen der Verdammung deutschen Soldatentums in den ersten Nach-
kriegsjahren und der plötzlichen Forderung der gleichen Staaten, die
Deutschen möchten so schnell wie möglich wieder eine Wehrmacht auf-
stellen. Dann meint das Blatt: „Der Westdeutsche hat, als Masse gesehen,
noch kein richtiges Verhältnis zu seinem Staat. Wer imstande ist, sich
leichterdings über die Teilung Deutschlands hinwegzusetzen, wie es in
den vergangenen Jahren geschehen ist, wer sogar zeigt, daß ihm das
materielle Wohlleben mehr bedeutet als die Wiedervereinigung, der ist
offenbar noch nicht zu einem normalen Staatsbewußtsein durchgedrungen.
Es ist allbekannt, wie gleichgültig die Westdeutschen als Masse dem
menschlichen Schicksal der Ostdeutschen gegenüberstanden. Wir be-
trachten die Dinge so, daß bei vielen Deutschen das Gefühl für die Not-
wendigkeit deutschen Soldatentums verschüttet ist. Wir glauben aber,
daß es in der Tiefe der Seelen keineswegs abgestorben ist. Eine so aus-
geprägte Volkseigenschaft verschwindet nicht wie ein vom Wind davon-
getragenes Stäubchen. Sie kann versacken, doch taucht sie wieder auf,
sobald man die Wehrmacht wieder als etwas Sinnvolles erkennt. Selbst
der europäisch denkende Deutsche wird in seinem Tiefsten diesen Sinn
nur bejahen, wenn der ganze deutsche Raum vom Osten bis zum Rhein
mit mächtigen Mitteln tiefgestaffelt verteidigt werden kann“.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 29. September 1956

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