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In die 20jährige Amtszeit von Hermann Brandt als Vorsitzender der DAG
(1967 bis 1987) fiel unter anderem das 1971 verabschiedete 'Programm
zur Gesellschaftspolitik', in dem die DAG die qualifizierte Mitbestimmung
in der Unternehmensverfassung, die flexible Altersgrenze, eine Reform
der Bildungspolitik, Vermögensbildung für den Arbeitnehmer, Arbeitszeit-
verkürzung, ein verbessertes Boden- und Mietrecht und Einschränkung
der Pressekonzentration forderte.
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Eine alte Forderung: Mitbestimmung.
1947. In den Betrieben, in denen wegen ihrer Größe das Verhältnis zwi-
schen Arbeitnehmer und Unternehmer nicht mehr auf einer persönlichen
Grundlage beruht, ist ein Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer an den
grundlegenden Fragen der wirtschaftlichen Planung und sozialen Gestal-
tung sicherzustellen.
Ahlener Programm der CDU.
1949. Die katholischen Arbeiter und Unternehmer stimmen darin überein,
daß das Mitbestimmungsrecht aller Mitarbeitenden bei sozialen, perso-
nalen und wirtschaftlichen Fragen ein natürliches Recht in gottgewollter
Ordnung ist, dem die Mitverantwortung aller entspricht.
Deutscher Katholikentag.
1950. Es ist der Sinn des Mitbestimmungsrechts, das bloße Lohnarbeits-
verhältnis zu überwinden und den Arbeiter als Mensch und Mitarbeiter
ernst zu nehmen.
Evangelischer Rat.
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Das Thema Mitbestimmung erhitzt die Gemüter in allen Bereichen des
gesellschaftlich-ökonomischen Lebens, in Schulen und Universitäten
ebenso wie in Verbänden und Parteien, in den Kirchen beider Konfes-
sionen und in der Wirtschaft. Besonders umkämpft ist die sogenannte
wirtschaftliche oder qualifizierte Mitbestimmung, nach dem Vorbild
der Montanindustrie verstanden als Recht der Arbeitnehmer/innen zur
Mitentscheidung auf Unternehmensebene durch die Entsendung von
Vertretern / Vertreterinnen in einen halbparitätisch besetzten Auf-
sichtsrat und in den Vorstand (Arbeitsdirektor).
Interessiertes sollten vielleicht zuerst zu dem Buch von Günter Apel
greifen:
'Mitbestimmung'. Grundlagen, Wege, Ziele.
Nymphenburger Verlagshandlung, München.
Paperback. 201 Seiten.
Der Verfasser, Diplompolitologe und stellvertretender Vorsitzender der
Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), definiert in enger Anleh-
nung an den staatlich-politischen Bereich exakt die verschiedenen Er-
scheinungsformen der Mitbestimmung zugleich als Formen eines gesell-
schaftlichen Demokratisierungsprozesses, entwickelt dann die gewerk-
schaftlichen Vorstellungen von einer künftigen Unternehmensverfassung
und legt abschließend ausführliches Quellenmaterial zu den verschie-
denen Standorten des DGB, der DAG, der CDU und SPD aus dem letzten
Jahr vor, so daß der Leser / die Leserin sich ein eigenes Urteil bilden
kann.
Quelle:
Bernd-Jürgen Wendt auszugsweise in DAS PARLAMENT, Nr. 43.
Das politische Buch. 25. Oktober 1969.
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Mit Hilfe zahlreicher Quellenzeugnisse entwickeln sie die Mitbestimmungs
frage aus ihren ideengeschichtlichen, sozialpolitischen und institutionel-
len Wurzeln im 19. Jahrhundert und führen sie von ersten Reformansät-
zen 1848/49, über die Arbeiterausschüsse im Bismarckreich, die Konflikte
um das Betriebsrätegesetz 1919/20 bis hin zur Entwicklung nach 1945 und
den seitdem konzipierten Mitbestimmungsmodellen.
DAG-Prioritäten 1967 bis 1987 > Hermann Brandt.
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