Hermann Brandt.
Verfasst: 11.12.2016, 15:18
dag-bilder/personen/brand-t-neu.jpg
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Zukunft braucht Erinnerung !
dag-bilder/personen/bv-hermann-brandt.jpg
Mit den gewerkschaftsgeschichtlichen Grundkenntnissen und dem
Bewußsein scheint es bei einigen leitenden ver.di-Funktionären nicht
weit her zu sein.
Hermann Brandt beging am 2. August 2012 seinen 90. Geburtstag.
Darüber wird in der ver.di-Mitgliederzeitschrift PUBLIK
(Vollmundig als 'Solidarität im neuen Format' bezeichnet) kein Wort
verloren. Wozu auch ?
Bei ver.di sind heute Kolleginnen und Kollegen 'am Ruder',
die das WAS WIR WURDEN WIE WIR SIND nicht drauf
haben, ja längst ignorieren. Das ist 'Schnee von gestern !'
Denen ist offensichtlich nicht bewußt, geschweige denn gegenwärtig,
daß der DAG-Vorsitzende Hermann Brandt in den Jahren seines
gewerkschaftlichen Wirkens alles in seinen Kräften stehende tat,
um die Kluft zwischen dem DGB mit seinen zahlreichen (überwiegend)
Industriegewerkschaften und der angestelltenspezifischen DAG
nicht noch größer werden zu lassen. Die von ihm immer wieder
gesuchten und gepflegten Gespräche mit dem DGB über enge
Zusammenarbeit der beiden Arbeitnehmerorganisationen scheiterten.
Hermann Brandt gehörte jahrelang gemeinsam mit jenen Vorsitzenden
des DGB und der Einzelgewerkschaften, die zugleich Mitglied der SPD
waren, dem SPD-Gewerkschaftsrat an. Dort waren sie im regelmäßigen
einzelgewerkschaftsübergreifenden politischen Gespräch. Allein schon
dieser Brückenschlag verdient Würdigung.
viewtopic.php?t=437
In die 20jährige Amtszeit von Hermann Brandt als Vorsitzender der DAG
(1967 bis 1987) fiel unter anderem das 1971 verabschiedete 'Programm
zur Gesellschaftspolitik', in dem die DAG die qualifizierte Mitbestimmung
in der Unternehmensverfassung, die flexible Altersgrenze, eine Reform
der Bildungspolitik, Vermögensbildung für den Arbeitnehmer, Arbeitszeit-
verkürzung, ein verbessertes Boden- und Mietrecht und Einschränkung
der Pressekonzentration forderte.
Ver.di, die große Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft, hat
Hermann Brandt's 90. Geburtstag "einfach unter den Tisch fallen lassen".
Ein Ärgernis für bestimmt viele ehemalige DAG-Kolleginnen und -Kollegen.
Dieter Sommerfeld
(Seit 1954 DAG- und nachfolgend ver.di-Mitglied.)
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Zukunft braucht Erinnerung !
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Mit den gewerkschaftsgeschichtlichen Grundkenntnissen und dem
Bewußsein scheint es bei einigen leitenden ver.di-Funktionären nicht
weit her zu sein.
Hermann Brandt beging am 2. August 2012 seinen 90. Geburtstag.
Darüber wird in der ver.di-Mitgliederzeitschrift PUBLIK
(Vollmundig als 'Solidarität im neuen Format' bezeichnet) kein Wort
verloren. Wozu auch ?
Bei ver.di sind heute Kolleginnen und Kollegen 'am Ruder',
die das WAS WIR WURDEN WIE WIR SIND nicht drauf
haben, ja längst ignorieren. Das ist 'Schnee von gestern !'
Denen ist offensichtlich nicht bewußt, geschweige denn gegenwärtig,
daß der DAG-Vorsitzende Hermann Brandt in den Jahren seines
gewerkschaftlichen Wirkens alles in seinen Kräften stehende tat,
um die Kluft zwischen dem DGB mit seinen zahlreichen (überwiegend)
Industriegewerkschaften und der angestelltenspezifischen DAG
nicht noch größer werden zu lassen. Die von ihm immer wieder
gesuchten und gepflegten Gespräche mit dem DGB über enge
Zusammenarbeit der beiden Arbeitnehmerorganisationen scheiterten.
Hermann Brandt gehörte jahrelang gemeinsam mit jenen Vorsitzenden
des DGB und der Einzelgewerkschaften, die zugleich Mitglied der SPD
waren, dem SPD-Gewerkschaftsrat an. Dort waren sie im regelmäßigen
einzelgewerkschaftsübergreifenden politischen Gespräch. Allein schon
dieser Brückenschlag verdient Würdigung.
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In die 20jährige Amtszeit von Hermann Brandt als Vorsitzender der DAG
(1967 bis 1987) fiel unter anderem das 1971 verabschiedete 'Programm
zur Gesellschaftspolitik', in dem die DAG die qualifizierte Mitbestimmung
in der Unternehmensverfassung, die flexible Altersgrenze, eine Reform
der Bildungspolitik, Vermögensbildung für den Arbeitnehmer, Arbeitszeit-
verkürzung, ein verbessertes Boden- und Mietrecht und Einschränkung
der Pressekonzentration forderte.
Ver.di, die große Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft, hat
Hermann Brandt's 90. Geburtstag "einfach unter den Tisch fallen lassen".
Ein Ärgernis für bestimmt viele ehemalige DAG-Kolleginnen und -Kollegen.
Dieter Sommerfeld
(Seit 1954 DAG- und nachfolgend ver.di-Mitglied.)
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