Die DAG in der WIKIPEDIA-Enzyklopädie.

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-sd-
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Die DAG in der WIKIPEDIA-Enzyklopädie.

Beitragvon -sd- » 07.04.2016, 09:32

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Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) war eine eigenständige Gewerkschaft mit Sitz in Hamburg.
Sie gehörte nicht zum Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), bevor sie 2001 Teil der Vereinten Dienstleistungs-
gewerkschaft (ver.di) wurde.

Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft wurde 1949 durch Vereinigung von fünf Angestelltenverbänden
in den drei Westzonen in Stuttgart-Bad Cannstatt mit anfangs 215.000 Mitgliedern gegründet.

Erste gewerkschaftliche Angestelltenverbände wurden bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts registriert.

In der Weimarer Republik haben sich aus den annähernd hundert unterschiedlichen Angestellten-Berufs-
verbänden im wesentlichen drei weltanschaulich ausgerichtete Angestelltenbünde herausgebildet:

=> der sozialdemokratisch orientierte AfA-Bund,
=> der liberale Gewerkschaftsbund der Angestellten,
=> der christlichnationale Gesamtverband der deutschen Angestelltengewerkschaften.

Die DAG sah sich als gewerkschaftliche Nachfolgeorganisation der Angestelltenverbände, die bis zur Zerschlagung
durch die Nationalsozialisten 1933 bestanden haben.

Die DAG etablierte sich als berufsorientierte, parteipolitisch unabhängige Gewerkschaft für Angestellte.
Sie gehörte nicht dem DGB an und war eine eigenständige politische Spitzenorganisation. In dieser Funktion
wirkte sie zur Wahrung der Interessen ihrer Mitglieder auf Parlament und Regierung ein. Unter anderem erreichte
sie in den 50er Jahren die Wiederherstellung der Selbstverwaltung für die Versicherten in der Sozialversicherung
und eine weitgehend eigenständige Sozialversicherung für Angestellte
.

In den nachfolgenden Jahrzehnten beeinflußte die DAG nachhaltig die Tarifpolitik für Angestellte.
Auch frauenpolitisch setzte sie besondere Akzente, indem sie partnerschaftliche und frauenspezifische Aspekte
betonte
. Sie betrieb auf vielen Ebenen Berufspolitik für die Qualifizierung der Angestellten. Die DAG wurde mit
ihren Bildungseinrichtungen – Deutsche Angestellten Akademie (DAA) und Bildungswerk der DAG – zu einem
der größten Bildungsträger zur Qualifizierung von Angestellten in der Bundesrepublik Deutschland, der z. B.
Anfang der 90er Jahre jährlich mehr als 100.000 Menschen beruflich aus- und weiterbildete.

Die strikte Trennung in haupt- und ehrenamtliche Funktionen wurde zu einem besonders wichtigen Merkmal
der DAG. Ursprünglich waren im DAG-Hauptvorstand hauptberufliche und ehrenamtlich Tätige vereinigt.
Auf dem Bundeskongreß im Jahre 1957 beschlossen die Delegierten die Trennung in den hauptamtlich besetzten
Bundesvorstand und in den ehrenamtlich besetzten Gewerkschaftsrat.

Die DAG hatte zeitweilig mehr als 500.000 Mitglieder (etwa ein Drittel davon weiblich),
die sich in Berufsgruppen und Landesverbänden zusammenschlossen.

2001 verschmolz die DAG mit vier DGB-Gewerkschaften (DPG, HBV, ÖTV, IG Medien) zu der Vereinten Dienst-
leistungsgewerkschaft (ver.di), die zum Fusions- und Integrationszeitpunkt knapp 2,9 Millionen Mitglieder umfaßte.

Vorsitzende der DAG waren:

1949: Wilhelm Dörr
1949–1959: Fritz Rettig
1959–1960: Georg Schneider
1960–1967: Rolf Spaethen
1967–1987: Hermann Brandt
1987–2001: Roland Issen

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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Angestellten-Gewerkschaft

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