Katharina Müller (1887-1992).

Antworten
Benutzeravatar
-sd-
Beiträge: 638
Registriert: 30.09.2009, 14:28
Kontaktdaten:

Katharina Müller (1887-1992).

Beitrag von -sd- »

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Katharina MÜLLER
* am 20. September 1887 in Niederweis, + am 13. März 1982 in Trier.
Verkäuferin; Gewerkschaftsfunktionärin; Richterin.

Werke (Auswahl):
'Frauenberuf und Frauenverband.' Berlin 1924.
'Der Angestelltenstand in der deutschen Wirtschaft.' Berlin 1925.
'Unser Wollen und Schaffen im Beruf.' Berlin 1925.

Nach Besuch der Volksschule war Katharina Müller als Verkäuferin in Trier, Bitburg und
(1915) in Ravensburg tätig, wo sie Gewerkschaftsmitglied wurde. Seit 1916 arbeitete sie
in der 'Christlich-nationalen Standes- und Gewerkschaftsbewegung der Angestellten' mit.
Nach Selbststudium und Umzug nach Berlin wurde sie dort 1919 Vorstandsmitglied im
'Verband der weiblichen Handels- und Büroangestellten e.V." (VWA) und 1921 dessen
Vorsitzende als einziges weibliches Vorstandsmitglied des 'Christlichen deutschen Gewerk-
schaftsbundes', 1924/25 Begründerin der 'Arbeitsgemeinschaft nichtsozialistischer Frauen-
organisationen der Wirtschaft'.

1927-1934 war Katharina Müller als erste und einzige Frau Richterin am Reichsarbeits-
gericht. Nach der Zerschlagung der Gewerkschaften durch die NS-Diktatur lehnte sie
eine leitende Stellung in der 'NS-Arbeitsfront' ab. Sie wurde zunächst Buchhalterin und
Verkäuferin in einem Wäschegeschäft, dann Geschäftsführerin des Berliner Fürsorge-
vereins. Sie kümmerte sich besonders um die Gefangenen in den Gefängnissen bis hin
zur Seelsorge. Nach dem Kriege arbeitete Katharina Müller am Wiederaufbau der christ-
lichen Gewerkschaften und des Fürsorgevereins mit.

Seit 1957 lebte sie im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Trier.
1958 wurde sie in Berlin mit dem Bundesverdienstkreuz am Band ausgezeichnet.

Quelle u.a.: Peter Neu 'Katharina Müller aus Niederweis (1887-1982).
In der Heimat vergessen, in der Ferne hoch geehrt.'
In: Heimatkalender Bitburg bzw. Bitburg-Prüm, 1998, Seiten 142-147.

Quelle: Rheinland-Pfälzische Personendatenbank
Zitierlink > http://www.rlb.de/cgi-bin/wwwalleg/goor ... =-pta0890-

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Freundlicherweise übermittelt von Hans-Dieter Zemke, Kornwestheim.
Antworten

Zurück zu „Frauen in Vorgängerorganisationen der DAG.“